Dass Kohlenhydrate nach 18 Uhr nicht dick machen, solltet ihr ja langsam wissen. Oder kennt ihr auch nur eine Kartoffel, die weiß, wie spät es ist? Eben, ich auch nicht. Und wenn wir mal ehrlich sind, finden wir alle Carbs einfach nur geil. Anders würde sich der Gesamtkonsum an Süßigkeiten, Pizza sowie sämtlicher Brot- und Backwaren wohl kaum erklären. Und auch wenn das auf mich nicht zutrifft: Ich liebe Obst und Gemüse, Haferflocken, Reisflocken, Maiswaffeln, Reis oder Kartoffeln. Alles Kohlenhydrate in ihrer reinsten Form. Und gesund, auch nach 18 Uhr.
Was sind Kohlenhydrate?
Zunächst einmal sind Kohlenhydrate einer von drei Makronährstoffen (die anderen beiden sind Proteine und Fette) und vereinfacht gesagt Energielieferanten. Sie geben uns die nötige Power für unser Gehirn und fürs Training und machen uns leistungsfähig. Diejenigen unter uns, die sich schon mal in Low Carb ausprobiert haben, wissen, dass die Energie mitunter eher mittelmäßig ist, wenn man die Carbs in der Ernährung einschränkt. Und das bringt uns auch schon zur nächsten Frage:
Warum sind Kohlenhydrate geil?
Weil sie gut schmecken, uns richtig Dampf auf den Kessel geben und nicht so böse sind, wie von vielen behauptet. Ich sehe da die Low Carb Jünger schon aufschreien! Wie toll sie doch mit Low Carb abgenommen haben und dass Kohlenhydrate das böse Insulin fördern. Was übrigens nur teilweise böse ist! Wenn man sich mit Ernährung und Fitness mal genauer beschäftigt, wird man sehen, dass Insulin für uns Athleten sogar ziemlich genial und gewollt sein kann – aber dazu mehr in einem anderen Beitrag). Fakt ist: Carbs binden Glykogen in den Muskeln (was sie nebenbei praller aussehen lässt, aber das nur mal so am Rande) und Glykogen bindet Wasser. Streichen wir also die Kohlenhydrate, wird weniger Glykogen, also auch weniger Wasser eingespeichert, das Gewicht auf der Waage sinkt. Wow, toll. Ihr habt maßgeblich Wasser verloren und kein Fett. Bravo. Aber als Motivation kann es natürlich sinnig sein, das will ich gar nicht abstreiten. Für mich ist es allerdings nicht die richtige Form, wie ich lernen musste. Und hier kann ich nur jedem empfehlen: Probiert alles selbst an euch aus und folgt nicht immer stupide den Ratschlägen vermeintlicher Experten.
Warum Low Carb für mich nicht funktioniert
Auch ich dachte lange, dass eine Diät zwangsläufig bedeutet, die Carbs zu streichen. Gesagt, getan, gelitten. Die Folge: Ich war schlapp, hatte keinen Elan fürs Training, war die ganze Zeit darauf bedacht, mir Lebensmittel zu verbieten und zu allem Übel tat sich auf der Waage mal so gar nichts. Meine Trainingspartnerin riet mir also, einfach mal den Kopf auszuschalten und in mich reinzuhören, jeder würde anders auf Proteine, Fette und eben Kohlenhydrate reagieren. Eigentlich ganz logisch, immerhin sind wir alle höchst individuell, warum sollte das da also nicht auch so sein? Also habe ich den Anteil an Carbs erhöht und siehe da: Gewichtsdrop auf der Waage (weil mein Körper nicht mehr so gestresst war und das durch den offenbar viel zu hohen Cortisolwert eingelagerte Wasser endlich losließ), eine deutlich bessere Form und natürlich eine geile Performance im Training. Und wer härter und besser trainieren kann, baut auch besser auf!
Mein Apell also an euch: Low Carb kann funktionieren, Beispiele gibt es dafür genug. Aber nur, weil es für andere funktioniert, muss das nicht auch für euch gelten. Habt den Mut, es an euch auszuprobieren und hört auf euren Körper. Der ist ganz schön pfiffig und zeigt euch schon sehr deutlich, was funktioniert und was nicht.
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