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Mindset

Fit Happy

Was sich in den letzten 6 Monaten verändert hat

Wow, knapp sechs Monate ist der letzte Beitrag hier schon her und man sieht: Der Blog macht mir Spaß, aber bei den vielen anderen Dingen, die mich im Alltag auf Trab halten (Vollzeitjob, eigene Agentur, Freund, Familie und Sport), bleibt dann eben nicht immer so die Zeit zum Schreiben. Oder die Muße. Erste Erkenntnis für 2020: Ich bin kein Blogger. Womit ich übrigens wieder gegen den Strom schwimme, aber das hatten wir ja schon mal.

Ich könnte jetzt behaupten, dass ich gewillt bin, das zu ändern, aber machen wir uns nix vor: Ich schreibe, wenn ich Lust und Zeit habe und lasse es, wenn die Motivation grad für andere coole Dinge in meinem Leben kickt #sorrynotsorry

Ein halbes Jahr mit viel Dynamik

Seit Januar ist bei mir eine ganze Menge passiert. Zunächst mal bin ich raus aus dem Coaching, nach insgesamt gut neun Monaten. Warum, werde ich gerne noch mal in einem eigenen Beitrag erklären. Ich sag’s aber gleich: Für Sensationslustige wird das nicht sonderlich spannend, denn es hat nicht geknallt oder ist komplett schief gelaufen – es hat einfach, aus verschiedenen Gründen, für mich keinen Sinn mehr gemacht. Ich habe sehr viel gelernt und möchte die Zeit nicht missen, aber irgendwann habe ich diese Entscheidung für mich getroffen.

Corona hat alles auf Links gedreht

Kurz, nachdem ich das Coaching beendet hatte, hat uns Corona volles Rohr erwischt. Dass sich das Ganze so krass auf uns und unseren Alltag auswirken würde, hatten wir sicher alle nicht auf dem Schirm. Was gerade uns Fitnessbegeisterte getroffen hat, war die Schließung der Fitnessstudios. Das war für viele das Signal für Netflix’n’chill und Junk Food. Ich kann nicht mehr zählen, wie viele mir derzeit mit dem Spruch „Die Corona-Kilos müssen weg“ kommen. Und Freunde, ganz ehrlich? Das kann ich nicht mehr hören. Ja, die Studios hatten zu, aber was genau sprach in der Zeit gegen die gesunde Ernährung und Bewegung im Alltag? Anders als beispielsweise Spanien hatten wir keine Ausgangssperre, Spaziergänge, joggen, radfahren… War alles möglich!

Ein Athlet ohne Bühnenambitionen

In der Zeit gab es für mich keine Ausreden, ganz im Gegenteil. Ich nehme sowas als Herausforderung gerne an und muss sagen, dass ich mich in dieser Zeit noch mal besser kennengelernt habe. Ich fühle mich als Athletin, auch wenn ich nie auf der Bühne war und das auch nicht anstrebe. Aber die Einstellung, de passt. Also habe ich mich in der Garage mit einem Homegym eingerichtet und mit ein paar Bändern, Kurzhanteln und einer mit gerade mal knapp 40kg beladenen Langhantel gemacht, was ging. Außerdem war ich viel spazieren und gesunde Ernährung ist bei mir eh immer am Start. Es geht eben alles, wenn man will. Die Konsequenz: Nicht ein Gramm Fett zugenommen und keine Muskelmasse verloren. Keine Corona-Kilos, seltsam #ironiemodusan

Was mich die Zeit gelehrt hat

Man kann ja von Bändern halten, was man will, aber seit die Gyms wieder auf haben, trainiere ich anders. Härter. Intensiver. Mit einer deutlich besseren Mind-Muscle-Connection. Ich esse anders, denn den Strandbody brauche ich dieses Jahr nicht mehr also will ich weiter wachsen und Gainz machen. Mein Mindset hat sich geändert, denn ich gehe viel entspannter an alles ran. In der Ernährung wird nicht mehr streng limitiert, sondern ab und zu gegönnt, ohne dabei zu eskalieren. Denn das kann ich mittlerweile: Genuss MIT Maß und OHNE Reue. Bis vor ein paar Monaten undenkbar. Und die Moral von der Geschicht: Die Zeit war durchaus schwierig, schadet aber irgendwie auch

Happy

Was dir ein Coaching bringt Part II

Meine Learnings aus den ersten Monaten

Wie versprochen kommt hier Teil zwei meiner Learnings aus dem Coaching. Ich gebe zu: Ich lerne immer noch wahnsinnig viel und genau das macht irre viel Spaß. Ich lerne mich selbst einfach so viel besser kennen und bin sehr dankbar dafür.

Warum die Waage ein Miststück ist

Muss man eigentlich nicht näher erläutern, sie ist es einfach oder? Ich habe allerdings gelernt, sie genau als das zu nutzen, was sie letztlich ist: Ein Feedbacksystem. Ich mache meine Tageslaune nicht mehr von der Zahl auf der Waage abhängig. Das war allerdings auch erst mal ein Kampf. Als mein Coach mir damals gesagt hat, wie wir das Ganze jetzt anpacken und dass dazu auch gehört, mich täglich zu wiegen und die Gewichte zu notieren, war ich erst mal skeptisch. Ich hatte mir mühsam den Drang abgewöhnt, mich regelmäßig zu wiegen und sollte jetzt wieder damit anfangen? Fand ich nicht so cool. Aber ganz oder gar nicht, also wieder regelmäßig jeden Morgen drauf. Anfangs hat es mich auch noch gestresst, vor allem, wenn das Gewicht mal anstieg. Aber jedes Mal konnte mich mein Coach beruhigen (ganz wichtiger Punkt im Coaching!). Wasserschwankungen (davon sind gerade wir Frauen stark betroffen, insbesondere um den Zyklus herum), das Essen mal mehr gesalzen, mal weniger, etc. Nur die Tendenz ist wichtig im Auge zu behalten, nicht die tägliche Anzeige. Und da stellt man dann, trotz aller Schwankungen, gerne auch mal fest, dass sich im Wochenschnitt wochenlang gar nichts getan hat. Also alles gut. Und wenn du auf den Vergleichsbildern feststellst (und nicht nur du, sondern auch neutrale Außenstehende), dass du trotz mehr Gewicht auf der Waage schlanker aussiehst… Spätestens dann kann dir die Waage nix mehr anhaben.

Das Coachikon: Wer nicht fragt, bleibt dumm

Ich bin extrem wissbegierig. War schon immer so. Dabei ganz wichtig: Ich brauche logische Argumente, ich will die Dinge verstehen. Ein einfaches „Ist halt so“ reicht mir nicht. Zum Beispiel auf die Waage bezogen: Warum nehme ich plötzlich zu? Ach so, Wasserschwankungen wegen des Zyklus und gestern was Salzigeres gegessen. Alles klar, kann ich mit arbeiten. Was macht Kreatin? Brauche ich das wirklich? Ach, dann bin ich leistungsfähiger, weil… Prima, versteh ich. Was ich sagen will: Wenn euer Coach was drauf hat und erfahren ist, könnt ihr euch prima zu allen Themen rund um Fitness und Ernährung austauschen. Ihr lernt euch und euren Körper sehr gut kennen, versteht, was in euch vorgeht und wie ihr die Maschine so leistungsfähig wie möglich macht.

Benefit: Vertrauen

Daraus resultiert im Idealfall dann auch ein absolutes Vertrauen. Mein Coach konnte mir bisher alles erklären und seine Pläne sind bisher auch immer aufgegangen. Ergo: Ich kann ihm voll und ganz vertrauen. Das ist wunderbar entspannend, wenn man gewisse Dinge einfach in die Hände eines anderen legen kann.

The big deal: Verändere dein Mindset

Ursprünglich hatte ich ja mit dem Coaching angefangen, weil ich endlich mal einen durchtrainierten Körper haben und mir nicht mehr selbst Gedanken dazu machen wollte, mit welchem Training und mit welcher Ernährung ich dahin komme. Gelernt habe ich aber so viel mehr. Ich war noch nie so entspannt mit meinem Essverhalten. Ich habe mich noch nie so intensiv damit beschäftigt, wie ich mich auf ganz einfache Weise im Alltag runterfahren kann. Durch das Coaching habe ich sowohl privat als auch beruflich einen ganz anderen Drive bekommen, bin strukturierter, fokussierter, sorge für mehr Auszeiten, um die Akkus neu aufzuladen. Allerdings legt mein Coach genau darauf auch wahnsinnig viel Wert, denn in seinen Augen (und da hat er völlig Recht) ist das die Basis für alles andere. Du kannst auch mit dem „falschen“ Mindset deine Ziele erreichen. Aber mit dem „richtigen“ geht es viel einfacher. Hier habe ich noch viel zu lernen, aber ich bin sehr gespannt, was da alles noch kommt.

Jetzt steht erst mal mein erster richtiger Aufbau an, damit ein bisschen Futter dran kommt. Hier wird sich dann zeigen, wie ich damit umgehe, wenn die Waage kontinuierlich mehr anzeigt. Eigentlich sollte ich ja jetzt damit umzugehen wissen…

Happy

Körperbild und gestörte Selbstwahrnehmung

Ich denke, vor allem die Frauen unter uns kennen es zu gut: Wir schauen in den Spiegel und finden uns nicht hübsch genug, nicht schlank genug, die Nase ist zu groß, die Brust zu klein und sowieso ist alles doof. Ich selbst habe damit immer wieder zu kämpfen, obwohl das in den letzten Jahren bei mir deutlich besser geworden ist. Ja, ich finde, ich habe ein paar kleinere Baustellen, aber in Summe komme ich immer mehr mit mir ins Reine.

Wo war noch gleich diese Objektivität?

Trotzdem gibt es sie, meine dick-doof-und-hässlich-Tage. Was das ist? Tage, an denen ich mich eben dick, doof und hässlich fühle, obwohl ich weiß, dass das so natürlich nicht stimmt. Aber da kommt sie eben wieder zum Vorschein, diese leicht gestörte Selbstwahrnehmung. Und in diesen Momenten bin ich umso dankbarer für meinen Coach und die Zusammenarbeit mit ihm. Er selbst ist Profi-Bodybuilder und kennt die Thematik nur zu gut, auch von sich selbst. Irgendwann verliert man den objektiven Blick auf sich selbst, sieht keine Veränderung und das Frustrationslevel steigt.

„Man sieht deinen Progress ganz deutlich“

So ging es mir neulich beim Formupdate. Ich merke an meinen Klamotten, dass sich was tut. Ich werde darauf angesprochen. Ich mache Fortschritte im Training. Und statt mich zu freuen, schaue ich auf die Bilder und auf die Waage und denk mir: „Toll, da passiert ja gar nichts“. Mache mich doch wieder abhängig von einer Zahl auf der Waage und Bildern, auf denen vielleicht grad das Licht nicht ganz optimal ist oder ich zwei Zentimeter weiter nach links gedreht stehe und mein Bauch deshalb minimal rundlicher aussieht. Zack, Laune im Keller. Was dann kam, war eine kleine Kopf-Wasch-und-Wachrüttel-Aktion meines Coaches, der sehr wohl Veränderungen sieht und findet, dass ich auf einem guten Weg bin.

Die Moral von der Geschicht

Was ich euch damit sagen will? Erstens: Lasst euch nicht verunsichern, euer Kopf spielt euch Streiche, wenn es um den eigenen Körper geht! Zweitens: Sucht euch im Zweifelsfall wirklich einen Coach, der euch unterstützt (auch mental), mit dem ihr reden und dem ihr vertrauen könnt. Das nimmt unheimlich viel Druck aus dieser ganzen Thematik, so dass ihr euch wieder völlig frei euren Zielen widmen könnt. Nach nur wenigen Wochen habe ich schon für mich entschieden, dass die Entscheidung, mit einem Coach zu arbeiten, absolut richtig war. Ich habe noch nicht einen Moment bereut und bin gespannt, wie weit wir es mit mir noch bringen…