Ich bin echt nicht so das geborene Model. Insgesamt bin ich einfach auch nicht so die „typische“ Frau, war nie das „typische“ Mädchen und allgemein im positiven Sinne anders als andere. Ich bin rebellisch, gebe nicht viel drauf, was man über mich sagt, habe früher gerne Baggys getragen und stehe auch heute mehr auf Sneakers als auf Stilettos. Fotos waren mir immer irgendwie unangenehm, vor allem, als ich noch dicker war. So langsam wird es besser, aber wahnsinnig wohl fühle ich mich vor der Kamera immer noch nicht.
Trotzdem nehme ich gerne immer mal wieder Anlauf und stelle mich der Herausforderung, zu der ich neulich mal wieder die Gelegenheit hatte. Die Wettkampfathleten aus unserem Team konnten mit einem Profi shooten und da nicht alle wollten oder konnten, war noch ein Plätzchen für mich frei. Die Chance habe ich natürlich direkt genutzt, damit mein Instagram-Feed auch mal wieder andere Bilder als immer nur Selfies sieht. Und ich wollte den Start meines Aufbaus auch bildlich festhalten. Wann, wenn nicht jetzt? Long Story short: Es hat Spaß gemacht, war aber anstrengender als gedacht…
Fotos, kein Training
Was ich schnell lernen musste: Es geht hier um Fotos und nicht ums Training. Ach was. Aber mal im Ernst: Sobald ich im Gym bin (oder früher auf dem Fußballplatz), bin ich im Trainingsmodus. Purer Fokus, nix drumrum. Also erst mal schön die normalen Gewichte drauf gepackt. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich schnell zu Kindergewichten gewechselt bin, weil ich mein normales Arbeitsgewicht natürlich nicht ewig lange halten konnte, um es schön auf einem Bild einzufangen. Learning No. 1. Ähnlich war es bei meiner Mimik. Ich musste feststellen, dass ich beim normalen Training wahrscheinlich gucke, als würde ich meine Mitmenschen auffressen wollen. Das kam natürlich auf den Fotos dann auch erst mal zum Vorschein. Aber trainieren und dabei lächeln fühlte sich eben sehr komisch an. Da musste ich ganz schön kämpfen.
Ich geh dann nach dem Shooting noch trainieren
Ach, was für ein Fail, mal ehrlich. Da dachte ich doch eiskalt, ich könnte nach dem Shooting easy noch trainieren. Den Kopf frei kriegen und so. Pustekuchen. Man hat natürlich nicht viel Gewicht auf der Stange, aber im Prinzip ist das n High-Rep-Ganzkörpertraining und ich war danach unfassbar platt. Mein einziger Gedanke galt danach nur meiner Couch und einem ordentlichen Meal, denn gegessen hatte ich an dem Tag relativ wenig. Wer will schon mit Food-Baby Fotos machen? Und ihr könnt jetzt meinetwegen gerne lachen: Am nächsten Tag hatte ich Muskelkater. So, jetzt ist es raus.
Lifestyle-Shooting anstatt Muckies
Natürlich hätte ich gerne auch jetzt schon Muskulatur schön in Szene gesetzt, wer will das nicht? Aber wo nix ist, kann man auch nichts highlighten. Da muss frau den Tatsachen einfach mal ins Auge sehen. Entsprechend haben wir im Anschluss auch noch ein paar Lifestyle-Shoots gemacht, bei denen ich mich ehrlicherweise auch wesentlich wohler gefühlt habe. Alles andere vorher war mir einfach zur sehr Photoshop-Feeling. Es ist daher auch wenig überraschend, dass mir die Bilder aus dem zweiten Teil auch einfach besser gefallen. Meiner Meinung nach sieht man mir im Gesicht auch an, dass ich da viel ausgelassener war oder was meint ihr?
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